Himmel, himmlisches, Horizont und Spiegelfliesen

Beim 2. Playing Arts Treffen für Interessierte und Playing Artists in Berlin experimentierten wir mit Spiegelfliesen, Kreidestiften, Plexiglasscheiben und vielen Kunstbeispielen zum Thema Himmel…entdeckten, dass die eigene Profillinie auch ein Horizont sein kann, dass Kreidestifte umheimlich flexibel sind, dass es witzig aber schwierig ist, Profile im Spiegel übereinanderzulegen, dass wir plötzlich alles blau sehen und dass man manchmal ganz einfach Engelsflügel bekommt, wenn man sie gerade braucht….
Hier ein paar Impressionen:

AKD-Seminar “den Himmel freispielen”

himmlische Spuren
Den Himmel rahmen
Wolken & Nebel
Wo Himmel & Erde sich berühren
Mitten in den Wolken
Zwischen Himmel und Erde ist ein Riss
Himmelsturm und Sprachverwirrung zu Babylon
Himmelstüren aufschließen
Sich losmachen
Etwas fliegen lassen

… beim AKD-Seminar “den Himmel freispielen” mit den Referent*innen Dorothée Böcker und Annette Plaz ging es himmlisch zu: himmlische Gerüche, himmlische Skulpturen, vielerlei Himmelsspuren und Himmelsexperimente ließen große Spielfreude und tiefes Himmelsvergnügen zum Vorschein kommen. Die wunderbaren Räumlichkeiten des AKD au der Dominsel zu Brandenburg trugen ihren Teil dazu bei, dass wir uns “wie im Himmel” fühlten:

3. Steife Brise in Kiel: SLOW

Vom 17.-19.1.2020 fand nun schon zum 3. Mal die sogenannte „Steife Brise“ statt, das Treffen der größtenteils in Norddeutschland angesiedelten Playing Artists und Playing Arts-Interessierten. Thema diesmal: „SLOW“.
Mit dem „Runterdrosseln“ eines Liedes, dem schrittweise langsamer werdenden Rhythmus, starteten wir in die Langsamkeit.
Die Inspiration zum Thema kam unter anderem von dem Künstler Daniel Beerstecher, der vor kurzem eine Marathondistanz in Zeitlupe zurücklegte – im „Slow walk“ – und dafür 60 Tage unterwegs war. *
Das Thema Langsamkeit schien bei Vielen auf Resonanz zu stoßen. In unserer schnellen und auf Funktionalität ausgerichteten Welt ist Langsamkeit eine gesellschaftliche Sehnsucht, die sich in zahlreichen Formen ausprägt, wie Slow tourism, slow economy, slow art…und nun auch zu unserer Sehnsucht wurde, 2 Tage mal einfach slow zu sein.
Während des Treffens machten wir einen gemeinsamen „Slow walk“ durch die Kieler Innenstadt, jede*r gleichzeitig ein Holzstück balancierend, um besonders langsam zu sein.
Einen ganzen Seminartag lang köchelte langsam eine „Wochenbettsuppe“ auf dem Herd vor sich hin: Die Suppe wird traditionell bei der ersten Wehen angesetzt und bis zur Geburt gekocht und spendet so der der Wöchnerin Energie und Kraft.
Währenddessen wurde viel gespielt und experimentiert: Die Langsamkeit der Quallen untersucht, minimale Bewegungen in Daumenkinos festgehalten, die Verlangsamung mit Kind und beim Stillen wahrgenommen, die Qualität des HerumEierns untersucht und gepriesen, ruhige Kugeln vergoldet und geschoben, slow gewalkt, Ausstellungsstücke in Zeitlupe rezipiert und wirken lassen, Wärmekisseninhalt in slowe Performance überführt, Detailkunst mit Rosenservietten erschaffen, warme Steine in die Hand genommen und und und..
Nächstes Jahr wird es wieder eine Steife Brise geben: Save the date: 8.-10.1.2021, wieder in der VHS-Kunstschule in Kiel, da wir dort optimale Räumlichkeiten zur Verfügung haben.

→ Bilder zu dem Wochenende hier: https://netzwerk-spielundkultur.de/2020/02/14/3-steife-brise-in-kiel-slow/
→ Näheres zu dem Kunstprojekt: https://walk-in-time.de
→ ein weiterer Text zu unserem Wochenende von Birgit Mattausch hier

Wer der Langsamkeit nachspüren möchte, kann unsere Künstlerliste unten öffnen und sich inspirieren lassen:

Hinten und vorne, hier und jenseits…

Beim ersten Berliner Vernetzungstreffen Playing Arts brachte Matthias Reim die Idee ein, mit Zeitschriftenseiten vor einem Fenster Vorder-und Rückseite ineinander verschmelzen zu lassen. Es entstanden in kürzester Zeit wunderbare Bilder. Dieses Spiel hat noch seeeehr viel Potenzial und macht ungeheuren Spaß:

Umriss mit vielen Facetten..

Was aus einem Umriss so entstehen kann: Hier eine Aktion im Synodengottesdienst des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte am 15.11.2019.
Während der Predigt, die von meinen Kollegen und mir zu Joh.7,53 – 8,11 „Jesus und die Ehebrecherin/Jesus zeichnet in den Sand…“ gehalten wurde), zeichnete ich live in den Umriss. Nach der Predigt wurden die Gottesdienstbesucher*innen eingeladen, selbst draufloszukritzeln. Der Clou: Der Umriss, den sie vor sich hatten, war der Umriss ihres eigenen Kirchenkreises, was während der Aktion jedoch nicht allen bewusst war.
Hier einige wunderbare Kirchenkreiskritzelwerke:

Foto: Kirill Lakin